Start Skripte Projekte Impressum  
Skripte   /   Psychologie   /   Allgemeine 1 Block I   /   Deduktives Denken

4.2 Deduktives Denken
Aus einer gültigen Prämise folgt eine gültige Schlußfolgerung.

4.2.1 Logische Kaküle
Wissen zu formalisieren und Regeln bereit zu stellen.
Es transportiert die Gültigkeit der Prämisen, aber nicht die Richtigkeit.
Die modelltheoretische Methode
? Wahrheitstafeln
Um die Gültigkeit syntaktisch möglicher Operatoren zu überprüfen.
Die Methode der natürlichen Deduktion
logische Regeln definieren, mit denen dann die Schlüße  aus den Prämisen gezogen werden aka beweistheoretisch Einführungsregeln / Eliminationsregeln
Die einzelnen Regeln werden geschickt kombinierd, so daß die sich zu beweißende  Aussage aus den Prämisen ergibt (Modus Barbara).

4.2.2 Logisches Schließen  mit metalen Modellen bzw. mentalen Regeln
Modus Ponens (MP) Wenn P, dann Q Wenn P gegeben ist, dann schließe auf Q
Modus Tolenz (MT) Wenn P, dann Q Wenn ? Q gegeben ist, dann schließe  auf ? P
Bei kontionalen Aussagen sind NA & AK falsch
Negation des Antezedens (NA) Wenn P, dann Q aus ? P auf ? Q schließen
Affirmation der Konsequenz (AK) Wenn P, dann Q Aus Q auf P schließen  

Zusammenfassung der Experimente
MP schaffen fast alle, MT knapp 70 %, NA, AK sind auch noch häufig (obwohl sie logisch falsch sind). Das liegt nicht daran, daß sie es bikontitional verstehen. Wenn eine Teileaussage negiert wird, dann gibt es weniger NA.
(Siehe negative conclusion bias).
Wenn eins nicht gilt, gilt das andere.Warum ?
Theorie des mentalen Modells & Theorie der mentalen Regeln
mentales Modell:
Die Prämisen werden in ein mentales Modell umgewandelt bzw. als mentales Modell repräsentiert und daraus werden die logischen Folgerungen abgeleitet.
mentales Modell:
Ist eine mentale Repräsentation der möglichen Situationen die durch die Prämisen beschrieben werden.
Das Schließen  mit dem Modell erfolgt in 3 Schritten Erklärung für die Fehler ist, daß die Personen nicht alle möglichen Modelle für ein Problem repräsentieren (begrenzte Kappazität des Arbeitsgedächnisses).
MP und AK sind einfach, da jeweils nur ein Modell benötigt wird.
MT und NA bedürfen mehrer Modelle.
Erklärung für negative conclusion bias:
Er wirkt sich nur auf MT und NA aus, weil man das erste verwerfen muß, und ein drittes Modell bilden muß(vgl. doppelte Negation). Logisches Schließen  mit mentalen Regeln
Personen schließen  ihre logischen Schlüße  mit Hilfe allgemeiner Regeln.
Beweisen in zwei Richtungen vorwärtst bzw. rückärts (vgl. Expertisenwissen)
Die Fehler im logischen Schlußfolgern  mit Regeln lassen sich so erklären, daß  Personen einzelne Regeln nicht kennen und/oder nicht anwenden.
Ein Beweis ist um so schwirieger, je mehr Regeln angewandt werden müssen.

MP ist leicht, da es eine direkte Regel dafür gibt.
MT ist schwierig, da er die Kombination mehrerer Schlußregeln  erfordert.
AK,NA Personen tuen das kontitional umkehren, so wird aus AK dann MP; und aus NA wird MT (was falsch ist). MT Schlüsse sind wegen der doppelten Negation schwierig. Auch wenn NA in MT umgewandelt wird, bleibt das Problem der doppelten Negation bestehen. Die doppelte Negation ist immer ein Problem, egal welches Modell benützt wird.
Welcher Ansatz ist besser ?
Es gibt Kritikpunkte an den beiden Modellen
Nach dem mentalen Modell müßten  viele Prämisen zu vielen Modellen führen, aber trotzdem kommt die Antwort schnell, das läßt  den Schluß zu, daß es keine erschöpfende Suche über den kompleten Modellraum gibt, d.h. es werden erst garnicht alle potentiel möglichen Modell überprüft, sondern nur ein relativ kleiner Teil.
Zu mentalen Regeln:
Die Regeln an sich sind rein syntaktisch, aber Menschen ziehen ihre Schlüße   auch semantisch.
Es gibt kein Nebeneinander der zwei Modelle, sondern eher eine Kombination der beiden.

4.2.3 Inhaltliches Schließen - mit evolutionärem Modulen oder logisch erworbenem Wissen ?
Inhaltliches schließen :
Bei abstrakten Symbolen ist die Antwort schwierig. Bei konkreten Aufgaben z.B. die Gemeinde die die Erneuerung der Heizungen bezuschusst, können mehr Personen die Aufgabe richtig beantworten, als wenn die Aufgabe in Form von abstrakten Symbolen gestellt wird.
Woran liegt das ?
Aufgaben mit Inhalt werden ohne logisch Regeln gelöst, sondern denken wird in Analogie zu einem Schweizermesser oder Werkzeugkasten konzipiert, ausgestattet mit einer Vielzahl bereichsspezifischer Module für die Lösung ganz bestimmter Aufgaben.
Algorithmus zur Betrügerentdeckung (Evolutionspsychologie)
Andere Erklärung: Der Algorithmus wird im Laufe der individuellen Entwicklung erworben.
Der Zwei-Quellen-Ansatz als Erklärung für Inhaltseefekte
logische Regeln und evolutionspsychologischer Ansatz
Einmal die syntaktische Form eines Arguments, oder der Inhalt eines Arguments können betrachtet werden. Wenn beiden Quellen gleich sind, ist die formal korrekte Antwort erleichtert. Fallen beide Quellen jedoch auseinander, ist die formal korrekt Antwort erschwert. In beiden Fällen spricht man von Inhaltseffekten, d.h. der Inhalt wirkt sich sich auf die Antwort aus.
Formkompetenz:
Die logische Anforderung läßt  sich auf das vorhandene (Bereichs-) Wissen anwenden.
Das Denken beim Menschen ist durch eine begrenzte Rationalität geprägt (bounded rationality).
Gründe:
Sascha Frank
Last modified: Sat Nov 12 16:20:35 MET 2005