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Skripte   /   Psychologie   /   Allgemeine 1 Block II   /   Das Kurzzeitgedächnis

3.2 Das Kurzzeitgedächnis - oder Arbeitsgedächnis
Das Kurzzeitgedächnis enthält nur Erinnerungen für ein paar Sekunden (Arbeitsgedächnis)

3.2.1 Die Unterscheidung von Kurzzeit- und Langzeitgedächnis
Mit Aufgaben der doppelten Dissoziationen.
Eine der Variablen wirkt sich nur auf das KZG aus, während das LZG unberührt bleibt, und umgekehrt.
Mehrere Aufgaben sind nötig um nachzuweißen  daß es zwei einzelne Systeme sind.

3.2.1.1 Primacy- und Recency- Effekte in seriellen Positionskurven
Primacy-Effekt, die zuerst gelernten Elemente (einer Wortliste) werden bei solchen Aufgaben leicht erinnert.
Recency-Effekt, an die zuletzt gelernten Elemente kann man sich leichter erinnern.
Erklärung für den Primacy-Effekt, es waren mehr Wiederholungen möglich.
Eine Erklärung für den Recency-Effekt, sie sind noch im KSG.

Der Recency Effekt ist nicht von der Zeitdauer, sondern von der Zeitintervalle zwischen den gleichartigen Ereignisen abhänig.
D = Intervall zwischen Elementen / Intervall zwischen Element und Wiedergabe
Die Existenz des R-effektes ist kein Beleg für die Trennung des Kurz- und Langzeitgedächnis.

3.2.1.2 Selektive Ausfälle des Kurzzeit- und des Langzeitgedächnisses
anterograder Anmesie = Der Erwerb von neuen Erinnerungen ist gestört
retrograde Anmesie = Der Verlust frührer Erinnerung
Daraus folgt das es vermutlich zwei Speicher gibt

3.2.2 Zugriff aus das Kurzzeitgedächnis: Die Experimente von Sternberg
Informationen im KZG stehen unmittelbar zur Verfüng
serielle Suche mit Abruch :
Es wird solange gesucht bis das Wort gefunden wird, dann erfolgt der Abbruch
serielle Suche ohne Abbruch:
Es wird die samte Liste durchsucht egal ob man das Wort findet oder nicht
Die Daten der Untersuchungen sind eher mit der seriellen Suche ohne Abbruch kongruent. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Art paralellen Abgleich.

3.2.3 Vom Kurzzeit- zum Arbeitsgedächnis: Probleme mit dem Modell von Atkinson und Shiffrin
Nach dem Modell von Atkinson und Shiffrin spielt das KZS die entscheidente Rolle, sollte dieser beschädigt sein, müßte  daraus ein massives Problem im Bereich erinnern folgen bzw. bei der generirung von Informationen im LZS und beim Denken.
Es gibt Gegenbeispiel durch Patienten mit neurologischen Pathelogien.

3.2.4 Das Arbeitsgedächnismodell von Alan Baddeley
Das Arbeitsgedächnis besteht aus drei Elementen, der zentralen Executiven, und zwei Sklavensystemen, der artikulatorischen Schleife und dem räumlich visuellen Notizblock.
Die zentrale Executive ist die Kontrollinstanz, während die zwei anderen Elemente, die kurzfristge Speicherung von Information übernehmen.
phonologische Schleife:
Sie besteht aus zwei Komponenten, dem phonologischen Speicher und dem artikulations Prozeß. Der phonologische Speicher hat einen Speicher von ca. 2 sek. . Wenn Informationen im phonologischen Speicher nicht durch den artikulations Prozeß wiederholt werden, zerfallen sie nach ca. 2 sek. .
Als Beweis für diese Annahme gibt es vier Phanomäne zu 1. :
Wenn sich Wörter ähnlich sind, kann man sie sich schlechter merken (erinnern)
zu 2. :
Je länger die Wörter sind, desto schwieriger kann man sie behalten. Daher vermutet man, daß die Speicherung nicht in Chunks erfolgt.
zu 3. :
Hintergrundsprache beeinflußt das KZG, egal ob sie irelevant ist (z.B. Fremdsprache) oder nicht. Man geht davon aus das Sprache aufgrund der Evolution, ein Zugang zum phonologischen Speicher findet.
Alternativer Ansatz:
Da sich mit Hilfe von Sprache, in relativ kurz Form Information übermitteln lassen, ist sie für das warnen vor Gefahr etc. sehr gut geeignet. Das könnte der Grund dafür sein das sie eine Art Notfallunterbrechung nutzen kann, d.h. (jede menschliche) Sprache ist in der Lage sich auf irgend ein Art in unser Bewußtsein  zu bringen. Es findet seinen Weg ins Arbeitsgedächnis wo es dann auf "wichtige" Informationen hin untersucht wird, was zur Leistungsabnahme führt, da zu der eigentlichen Sprachlichen Aufgabe, zusätzlich eine zweite sprachliche Aufgabe abgearbeitet werden muß.

In Untersuchungen konnte gezeigt werden, daß es nicht auf die Sprache ansich ankommt, sondern darauf das sich die Töne abwechseln.

zu 4. :
Mit der artikulartorischen Supression unterdruckt man das lernen von anderem phonologischen Material, was dazu führt, daß diese nicht von KZG gemerkt wird. Das lößt  den Wortlängeneffekt auf ( alle Wörter werden gleich schlecht erinnert) aber nicht den Ähnlichkeitseffekt.

3.2.4.2 Der visuell-räumliche Notizblock
Besteht wahrscheinlich auch aus zwei Elementen, einem passiven Speicher und einem aktive Prozeß. Es wurden auch Ähnlichkeitseffekte nachgewiesen.
Subpression
Effekte irrelevanter räumlicher Stimulie, teilweise ja, teilweise nein.
Man nimmt an, daß dieses System selbst sich in zwei Systeme aufteilen läßt, in ein visuelles und ein räumliches.

3.2.4.3 Die zentrale Exekutive :
Kontrollinstanz die Aufgaben, Denkprozeße  und Handlungen überwacht, notfalls eingreift und Routineaufgaben durch Aktionsschemata ausführen läßt. Wenn die Schemata nicht sinnvoll sind bzw. unterdrückt werden sollen, stopt die zentrale Exekutive diese und aktiviert dafür andere.
Die zentrale Exekutive läßt  sich durch die Aufgabe der Generirung von Zufallszahlen aktivieren.
Die zentrale Exekutive regelt komplexe kognitive Fähigkeiten und koordiniert die Sklavensysteme und verwaltet die kognitiven Ressourcen.

3.2.5 Die Fraktionierung des Arbeitsgedächnisses
Die Teilung von Aufgaben, läßt  sich mit Hilfe von Doppeltaufgaben nachweisen (zwei Aufgaben gleichzeitig bearbeiten). Greifen beide Aufgaben auf das gleiche System zu, führt dies zu Leistungseinbüße. Leistungseinbüße = Doppeltaufgaben Interferenz
Durch die dop. Aufgaben ließen  sich mehrere Bereiche im Gedächnis festlegen, räumliches, visuelles, Sprache und Musik (bei Musikern). Daraus liese sich schließen, daß die Bildung von bestimmten Bereichen individuel sind bzw. mit der individuellen Lernhistorie vergnüpft sind.

3.2.6 Die Kapazität des Arbeitsgedächnisses
Die Kappaziät des Arbeitsgedächnises ist begrenzt.
Das Arbeitsgedächnis verfügt über eine begrenzte Ressource.
Aktivierungsmodell:
Aufgrund der begrenzten Ressourcen können nicht alle Informationen und Verarbeitungsprozeße  die möglich wären im vollen Umfang aktiviert werden. Das führt bei nicht Aktivierung zum Verlust der Information, und bei zu geringer Aktivierung zur Fehlerbildung, während des Verarbeitungsprozeßes und dessen Verlangsamung.
andere Möglichkeit:
Die Spuren im Arbeitsgedächnis zerfallen, wenn andere Informationen verarbeitet werden.
andere Möglichkeit:
Repräsentationen im Arbeitsgedächnis sind in der Lage sich gegenseitig zu überschreiben, dies ist um so mehr der Fall, wenn sie sich ähnlich sind.
andere Möglichkeit:
Die Kapazität des Arbeitsgedächnis, die Fähigkeit die Aufmerksamkeit gezielt auf eine Information zu richten.

3.2.7 Die Grundlagen des Arbeitsgedächnisses im Gehirn
Nach der Art der Aufgabe
Sprachlisches Material findet sich in Arealen der linken Hirnhälfte, ebenso Aufgaben mit künstlich geometrischer Form.
Rechte Hirnhälfte dagegen Aufgaben zur kurzfristigen Speicherung und zur räumlichen Ordnung verarbeitet.
Nach Art der Prozeße
Aufgaben die nicht weiter verarbeitet werden sollen, werden eher in den hinteren Bereich des Cortex verarbeitet. Aufgaben die verarbeitet bzw, executive Prozeße benötigt werden, finden im dorsl. präfrontalen Cortex statt.
Es sind eher die frontalen Bereiche für die Kapazität entscheident, bei komplexeren Aufgaben.


Sascha Frank
Last modified: Sat Nov 12 16:20:05 MET 2005