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Skripte   /   Psychologie   /   Allgemeine 1 Block II   /   Semantisches Gedächnis

3.6 Semantisches Gedächnis - Wissen über die Welt
Das sematische Gedächnis ist Wissen über die Welt. Dessen Herkunft nicht immer erinnerbar ist. Begriffe und Beziehungen sind Bestandteile generellen Wissens. Man beschreibt dieses Wissen von Menschen als subjektive Theorien oder Modelle.

3.6.1 Begriffe
Begriffe sind mentale Repräsentationen von Kategorien, Kategorien sind Klassen von ähnlichen Gegenständen. Man benutzt Begriffe um Ordnung in die Welt zu bringen, die Vielfalt des Wahrgenommen zu reduzieren, und gelerntes auf neues anzuwenden.
Die Zusammenfassung von Objekten und Ereignissen unter einem Begriff geht automatisch daher. In der Wissenschaft spielen definierte Eigenschaften eine Rolle, sie sorgen für einen ordentlich definierten Begriff, denn hat ein Objekt, alle definierten Eigenschaften so gehöhrt dieses Objekt zu diesem Begriff ansonsten nicht. Allerdings sind die meisten keine ordentlich definierten Begriffe.

3.6.1.1 Prototypen
Es gibt unscharfe Grenzen von Begriffen die sich in der typogalität wiederspiegeln. Ein Begriff ist typischer je näher er am Mittelwert aller Merkmale ist, oder je näher er an einem Ideal ist. Aus Prototypen einer Klasse lassen sich die jeweiligen Klassen Objekte ableiten. Beim lernen eines Begriffes aus einer Menge von Exemplaren wird/ kann eine Repräsentation des Prototypen herausdestiliert werden. Allerdings verträgt sich diese Annahme nicht mit der Tatsahce, das Typikalität Urteile flexibel und Kontext abhängig.


3.6.1.2 Begriffe als Mengen von Exemplaren
Nach Barsalou Exemplar Theorie gibt es keine Repräsentation von Begriffen und somit auch kein eigenständiges semantisches Gedächnis sondern nur Erinnerungen an wahrgenommene Exemplare die zum episodischem Gedächnis gehöhren. Ein Begriff wird je nach Kontext und Fragestellung ad hoc konstruiert. Dabei spielen die aktivierten Repräsentationen eine Rolle die als sogenanntes Echo ein gewichtetes Mittel zum Vergleich liefern, Das Echo kann auch als ad hoc produzierter Prototyp verstanden werden. Das Mittel selektiert die Merkmale, bestimmte werden verstärkt andere abgeschwächt. Bei der Exemplartheorie. besteht nicht die Gefahr der katastrophalen Interferenz wie bei konnektionistischen Modellen, obwohl es diesen ähnlich ist.

3.6.1.3 Begriffe und Theorien - das Problem mit der Ähnlichkeit
Bei den besprochen Theorien, spielt die Ähnlichkeit zwischen den Objekten eine Rolle, ähnlich Objekte werden zu einem Begriff zusammengefaßt . Was sind ähnliche Objekte? Sie teilen sich bestimmte gemeinsame Merkmale. Was für Merkmale sind das? Zum einen kann man perzeptuelle Merkmale benutzen, dann kann man sich Merkmale aus seinem theoretischen Wissen ableiten z.B. Klassifikationen von Tieren und Pflanzen, außerdem  gibt es noch andere Merkmale wie Funktion oder man bezieht die kausalen Zusammenhänge mit ein. Anhand theoretisch relevanter Merkmale bilden wir Begriffe, die folgende Funktionen erfüllen: Unser Wissen kann auf neue Gegenstände verallgemeinert werden. Dabei ist ein Begriff "besonders" wertvoll je mehr Gesetzmäßigkeiten  für alle Gegenstände die zu ihm gehören bildet. Unser Wissen ist also top - down ausgelegt und nicht bottum - up nach theory view.

3.6.2 Semantische Netzwerke
Hierarchische semantische Netzwerke bestehen aus Knoten (Begriffen) und den Verbindungskanten zwischen den Knoten (Kanten). Dabei erben Unterbegriffe Merkmale der Oberbegriffe. Das ursprünglich streng hierarchische wurde etwas gelockert. Merkmale können auch von Oberbegriffe auf Unterbegriffe übertragen werden, und die Kantenstärke kann varieren. Eine wichtige Theorie bei den semantischen Netzwerken ist die Aktivierungsausbreitung, diese besagt, daß jeder Knoten im Netzwerk zu jedem Zeitpunkt einen gewißen  Grad an Aktivierung besitzt. Wenn sich die Aktivierung erhöht, erhöht sich auch die Chance, daß der Knoten aus den Langzeitgedächnis abgerufen wird. Aktivierung leitet sich von Knoten zu Knoten über die Kanten . Stärkere Kanten können auch mehr Aktivierung weiterleiten. Was diese Idee unterstützt ist semantisches Priming. Diesse Idee ähnelt der Idee der konnektionistischen Netzwerken alllerdings gibt es auch Unterschiede z.B. existieren in einem konnektionistischen Netzwerk keine verschiedene Arten von Verknüpfungen der Neuronen.

3.6.3 Mentale Modelle und subjektive Theorien
Unter Wissen verstehen Kognitionspsychologen das was Menschen für richtig halten, was aber nicht unbedingt mit der "Wirklichkeit" übereinstimmen muß. Selbst falsches Wissen ist systematisch organisiert, durch koheränte und sich zum Teil stüzende Annahmen. Das menschliche Wissen ähnelt wissenschaftlichen Theorien, die aus Annahmen und Begründungszusammenhängen bestehen. Menschliches Wissen bezeichnet man oft als subjektive Theorie oder mentales Modell. Aus Studien hat sich gezeigt, daß ein Mensch zu ein und denselben Gegenstand sich einander wiedersprechende subjektive Theorien besitzen kann.
Sascha Frank
Last modified: Sat Nov 12 16:20:17 MET 2005