Skripte /
Psychologie /
Sozialpsychologie
Konflikte innerhalb von Gruppen
&
Konflikte zwischen Gruppen
Sascha Frank
27.Januar 2005
Inhalt
1 Konflikte innerhalb einer Gruppe
1.1 Konflikt
1.1.1 Definition
1.1.2 Realistischer Konflikt
1.1.3 Wahrgenommener Konflikt
1.2 Wie entsteht innerhalb einer Gruppe ein Konflikt?
1.2.1 Gruppenmitglieder I
1.2.2 Gruppenmitglieder II
1.3 Ergebnis von Konflikten für die Gruppe
1.4 Wie reagiert eine Gruppe auf den Konflikt?
1.4.1 Kooperation
1.4.2 Kompetation
1.5 Gruppengrößen abhängige Konflikte
1.5.1 Paar aka Dyade
1.5.2 Arbeitsgruppe
1.5.3 Gesellschaft
1.6 Untersuchungsmethoden
1.6.1 Auszahlungsmatrix
1.6.2 Gefangendilemma
1.7 Gründe für Kooperation oder Kompetation
1.8 Individeumunterschiede
1.8.1 Social Value Orientations
1.8.2 Dual Concern Approach
1.9 Konfliktlösung
1.9.1 Kommunikation
1.9.2 Strategien
1.9.3 Dritte Partei
2 Konflikte zwischen Gruppen
2.1 Gründe für Konflikte zwischen Gruppen
2.1.1 Realistische Gruppen Konflikte
2.1.2 Wahrgenomme Konflikte und Missverständnisse
2.2 Konflikte und Stereotype
2.2.1 ultimativer Attribution Fehler
2.3 Eskalierende Konflikte
2.4 Konfliktformen
2.5 Warum sind Gruppen kompetativer?
2.5.1 Deindividualisierung und Verantwortsdiffusion
2.5.2 individual-group discontinuity
2.5.3 Mögliche Erträge aus dem Wettstreit
2.6 Reduzierung von Konflikten zwischen Gruppen
2.6.1 Generelles Problem
2.6.2 Individualisierung
2.6.3 Kontakt Hypothese
2.6.4 Soziale Kategorien
2.6.5 Soziale Normen
2.6.6 Gemeinsame In Group Identität
1 Konflikte innerhalb einer Gruppe
1.1 Konflikt
1.1.1 Definition
Ein Konflikt liegt dann vor, wenn die Chancen des einen, die Chancen des
anderen auf den Ertrag vermindern.
Aus dem Konflikt entsteht dann Wettbewerb.
Es gibt zwei Arten von Konflikt.
1.1.2 Realistischer Konflikt
realistische Konflikt (z.B. Sport, knappe Ressource)
1.1.3 Wahrgenommener Konflikt
wahrgenomme Konflikte diese leiten sich aus den realisitschen Konflikten ab,
d.h. zu Beginn gab bzw. gibt es einen realistischen Konflikt, und im Lauf
der Zeit hat sich dieser weiterentwickelt.
1.2 Wie entsteht innerhalb einer Gruppe ein Konflikt?
1.2.1 Gruppenmitglieder I
Um ein Ziel zu erreichen sind die Gruppe und die Mitglieder von einander abhängig.
Bei Aufgaben ist man auf die Mitarbeit des Einzelnen angewiesen.
→ Individuelle Kooperation
→ Gegenseitiger Leistungsaustausch
Mitglieder einer Gruppe nehmen unter Umständen auch personele
Kosten auf sich, die durch die Entscheidung der Gruppe zu ihren Lasten
entstehen, wenn damit daß übergeordnete Problem gelöst werden.
1.2.2 Gruppenmitglieder II
Einzelne Mitglieder können ihren Anteil an der Arbeit aufbauschen.
Die Mitglieder können sich gegenseitig für die Probleme innerhalb der
Gruppe verantwortlich machen.
Die Ziele der Gruppenmitglieder müssen nicht mit den Zielen der Gruppe
übereinstimmen, z.B. in einer Arbeitsgruppe, erst die Familie, dann die Arbeit.
1.3 Ergebnis von Konflikten für die Gruppe
Kurzfristige Konflikte innerhalb einer Gruppe müssen keine langfristigen
schlechte Ergebnisse haben, vielmehr können Gruppen an solchen Problemen
unter günstigen Umständen wachsen, z.B. ihr Problemlösungsstrategie verbessern, Entscheidungsprozeße optimieren, oder unter weniger guten Vorzeichen zu Grunde gehen.
1.4 Wie reagiert eine Gruppe auf den Konflikt?
1.4.1 Kooperation
Menschen und Gruppen kooperieren dann wenn sie annehmen, daß sie dadurch
einen hoher Ertrag für sich realisieren können, als wenn sie das Problem
allein lösen.
Kooperative Gruppen sind produktiver, als Gruppen die konkurenzbetont sind.
1.4.2 Kompetation
Das kompetative Verhalten kann auch dadurch zu stande kommen,
wenn man als Gruppenmitglied vermutet, daß das eigene altruistische
Verhalten durch Mitglieder der eigenen Gruppe ausgenutzt werden könnte.
(je größer die Gruppe, desto grö ßer die Wahrscheinlichkeit, daß
dies passiert, deshalb zunahme der Kompetationsbereitschaft mit steigender
Gruppegröße, man will seinen eigenen Anteil am Gruppenertrag sichern.)
1.5 Gruppengrößen abhängige Konflikte
1.5.1 Paar aka Dyade
In einer Paarbeziehung Battel of sexes
1.5.2 Arbeitsgruppe
Unterschiedliche Gruppen haben unterschiedliche Probleme,
im Bezug von die ihnen herrschende Kooperations- und Konkurrenzbereitschaft.
Was zum Teil auch daran liegen könnte, daß Menschen in der Regel
zu mehr als einer Gruppe gehören. Und wenn die Ziele der unterschiedlichen
Gruppen nicht mit einander vereinbar sind kann es zum Konflikt zwischen
dem Gruppenmitglied und der Gruppe kommen.
z.B. gehöhrt ein arbeitender Familienvater der Gruppe Familie und der
Arbeitsgruppe an. Wenn es jetzt im Betrieb zu Mehrarbeit kommt, steht er vor
der Wahl sich zwischen Familie und Arbeit zu entscheiden.
1.5.3 Gesellschaft
Öffentliche Güter
Zwei Eigenschaften zeichen ein öffentliches Gut aus:
1. Das Prinzip der Nichtrivalität im Konsum
- Dadurch daß Gut durch eine Person komsumiert (verbraucht) wird,
wird die Menge bzw. die Qualität des Gutes für andere Personen
nicht reduziert
2. Das Prinzip der Nichtausschließbarkeit im Konsum
- Vom Konsum eines öffentlichen Gutes kann niemand ausgeschlossen werden
(da die Kosten hierfür unererschwinglich hoch sind)
Allmendegüter
Zwei Eigenschaften zeichen ein Allmendegut aus:
1. Rivalität im Konsum des Gutes
- Dadurch das eine Person das Gut konsumiert, verringert sich
die Menge bzw. die Qualität des Gutes für andere Personen
2. Das Prinzip der Nichtausschließbarkeit im Konsum
- Vom Konsum eines öffentlichen Gutes kann niemand ausgeschlossen werden
Soziale Dilemmas
Tragik der Allmende ist, das am Ende kein wesentlicher Ertrag mehr aus dem
Allmendegut gezogen werden kann.
Die Verbraucher des Gutes berauben sich selbst der Grundlage.
z.B. Überweidung einer Gemeinschaftsweide durch das Vieh der
Individuen.
Der Versuch den eigenen Ertrag zu maximieren, führt zu einem für
die Gruppe suboptimalen Lösung.
Harvesting Dilemmas haben eine Zeitverzögerung, so daß es
den Akturen am Anfang nicht bewußt ist, das sie ihre eigene
Existenzgrundlage zerstören.
Ein Teilproblem stellen die Contributions dilemmas da,
in denen das sogenannte Free rider Verhalten (Trittbrettfahrer) auftritt.
Trittbrettfahrer sind Personen, die das Gut konsumieren, aber nichts
zu seiner Unterhaltung bzw. zur Produktion beitragen wollen.
Ein weiteres soziale Dilemma, sind Resource Dilemma Games, bei denen es um
erschöpfbare, aber erneuerbare Ressource geht. (Allmende)
In einem Experiment dazu haben nur 35 % die erste Periode überlebt.
(vgl. Edney, 1979, S.294)
1.6 Untersuchungsmethoden
Soziale Dilemmas sind mixed motive Entscheidungen, in denen es simultane
Ziele des kooperativen und des kompetativen Verhalten gibt, und das Individeum
muß diese Ziele, durch das Treffen einer Entscheidung, koordinieren.
Solche Dilemmas sind Situationen strategischer Interdependenz, diese
werden auch als Spiele bezeichnet.
Spieltheorie ist ein analytisches Instrument zum Lösen von sozialen
Problem- bzw. Interaktionssituationen
1.6.1 Auszahlungsmatrix
1.6.2 Gefangendilemma
Gefangenendilemma:
| B |
| kooperieren | defektieren |
A | (Versprechen | (Versprechen |
| halten) | nicht halten) |
kooperieren | | |
(Versprechen | Z ; Z | S ; B |
halten) | | |
defektieren | | |
(Versprechen | B;S | D; D |
nicht halten) | | |
B > Z > D > S
B = bestes , Z = zweitbestes , D = drittbestes und S = schlechtests
Ergebnis
dominate Strategie, inferiores soziales Ergebnis
a) Spieler dominate Strategie
b) wenn Spieler die dominate Strategie wählen führt dies zu einem inferioren sozialen Ergebnis
Durch Kommunikation, hier durch Absprachen, kann der Konflikt reduziert werden.
1.7 Gründe für Kooperation oder Kompetation
Zum einen die Aufgabenstellung selbst, nur wenn diese Kooperation bzw.
Konkurrenz überhaupt zuläßt können diese erst entstehen.
Es gibt Aufgaben die nur im Team gelösst werden können,
bei ihnen kann es zu keiner Konkurrenz kommen.
Regeln und Vorschriften.
Der Antrieb, hier die Auszahlungsmatrix, wird diese geändert,
wenn dies möglich ist, kann das Verhalten sich auch ändern.
Privatsierung, z.B. wurde im Spätmittelalter in Deutschland der
Großteil der Allmende in Privateigentum umgewandelt (vgl. Einhegebewegung).
Dann spielt die Erwartung über das Verhalten anderer eine Rolle, bei der
eigenen Entscheidung, i.d.R. wird kompetieren unterstellt.
Auch soziale Normen und Anspruche fliessen in die Entscheidung mit ein.
Es gibt zudem einen negativen Zusammenhang zwischen Gruppengröße
und der Bereitschaft zur Kooperation dieser Gruppe mit anderen Grupen.
Kommunikation, wenn sie offen und positive ist kann zu einem Kompromis
führen.
1.8 Individeumunterschiede
Es gibt auch individuelle Unterschiede zwischen den Menschen
1.8.1 Social Value Orientations
Ein Art der Einteilung ist die Sozial Wert Ortientierung, diese geht
auf Paul Van Lange et al. (1991, 1994, 1995 S.303) zurück.
Nach ihr zeigt sich das die Hälfte prosozial ist,
ihr Ziel ist die Maximierung des Ertrags für alle innerhalb der Gruppe.
Ein Viertel sind die Individualisten, ihr Ziel ist die Maximierung
des eigenen Ertrages, und das restlich Viertel sind die Kompetoren,
sie sind in der Regel misstrauisch und versuchen durch kompetieren
gegenüber den anderen zu erlangen.
1.8.2 Dual Concern Approach
Nun lassen sich soziale Dilemma aus der Sicht des Betroffen aus zwei Blickwinkel betrachten aus der Sicht der Gruppe und aus der Sicht des Einzelnen.
Der Einzelne hat ein hohes bzw. niedriges Interesse am eigenen Ertrag
bzw. am Ertrag den die Gruppe erhalten kann. Daraus resultieren vier
Fälle bzw. Typen, denen die Personen zugeordnet werden können.
1.9 Konfliktlösung
1.9.1 Kommunikation
Die Vorteile der Kommunikation sind, daß durch sie der erste Schritt
in Richtung Vertrauensbildung zwischen den Gruppen getroffen wird.
Sie ermöglicht eine Planung und verbessert die Koordination.
Auch werden den Gruppen die Vorteile, die die Kooperation hat, sichtbar.
Sie reduziert die Sinnestäuschung, d.h. sie reduziert die Fehler
die man in der eigen Vorstellung über die Ziele der anderen Gruppe
hat, ein Beispiel dafür ist Camp David und der Friedensvertrag zwischen
Ägypten und Israel. Und sie hilft vom fixed sum game weg zu kommen.
Verhandlungen sind eine weitere Möglichkeit die Kooperationsbereitschaft
zu steigern, diese werden durch eine positive und kooperative Kommunikation
verbessert.
1.9.2 Strategien
Es gibt Strategien um Kooperation zu erzeugen,
eine davon ist Tit for Tat, in der ersten Runde (Zug) kooperieren, und dann
immer das tuen was der andere gemacht hat.
Erfolgreiche Strategien haben folgende gemeinsame Charakteristika
- einfach zu durchschauen
- kooperationswillige Programme
- abwehrfähig (Schutz vor Ausbeutung)
- vergebend
Bei Multilateral PDs, ist Tit for Tat keine geeignete Strategie,
es ist nicht zielgenau, für die verfehlungen eines Einzelnen,
ist es nicht sinnvoll die Gruppe zu bestrafen. (Was ein Grund für
die Privatisierung der Allemende war)
Tit for Tat kann aber auch zu einer Konfliktspirale führen.
1.9.3 Dritte Partei
Das hinzuziehen eines Unbeteiligten Drittens bzw. einer dritten Partei,
dies sollte geschehen bevor der Konflikt all zu groß wird.
Eine Form davon ist die Mediation. Vorausetzung für eine Lösung ist,
daß der mediator den Streit kennen und in der Lage sein den Konflikt
zu lösen.
Mediation
Mediation ist eine Form der dritten Partei
Der Mediator muss den Streit kennen und befähigt sein den Konflikt zu lösen.
Der Mediator hat verschiedene Taktiken zur Auswahl:
Vertrauen zwischen den Parteien schaffen
Getrennt mit den Partei konferieren
Ihnen dabei helfen die Notwendigkeit des Komprisses einzusehen
Mediation klappt man besten wenn es eine gemeinsame Grundlage
gibt und wenn beide Parteien glauben das ein Kompromis möglich ist,
und denken das der Unbeteiligte Dritte helfen kann.
2 Konflikte zwischen Gruppen
Die Ursache für einen Konflikt ist wie schon beschrieben, daßmehrere
Parteinen versuchen, verschiedene nicht miteinander kompatiple Ziele zu
erreichen und die Angst besteht das nicht alle Parteinen ihr Ziel erreichen
können bzw. das Grund für ein mögliches nicht erreichen in der
gegenwart der anderen Gruppe gesehen wird, sie wird als bei dem Problem
das Ziel zu erreichen als Wettbewerber wahrgenommen.
2.1 Gründe für Konflikte zwischen Gruppen
Grund hierfür sind oft Missverständnisse darüber was die andere
Partei überhaupt für Ziele hat. Der anderen Partei wird dann häufig
unterstellt dieselben Ziele zu verfolgen, was im Fall einer knappen
Ressource zu einen sogennaten realistischen Konflikt führt.
Diese Missverständnisse führen auch zu der Bildung von Stereotypen
und Vorurteilen gegenüber der anderen Gruppe.
Das primär Ziel der Gruppe ihren Ertrag zu erhalten, ist oft mit dem
sekundär Ziel verbunden eine andere Gruppe davon abzuhalten, sich diesen
Ertrag selbst einzuverleiben.
2.1.1 Realistische Gruppen Konflikte
Wenn zwei oder mehr Partein um eine wirklich knappe bzw. begrenzte Ressource
mitander kompetieren, ist dies ein realistischer Konflikt.
Es kann z.B. nur eine Nation Fußballweltmeister werden.
Ein Experiment zu realistischen Gruppenkonflikte war die Robber's Cave
Studie von Shefrin.
kurzer Abriss um was es geht.
Im Lauf des Konfliktes wurden die Kinder, die sich am feindseligsten
gegenüber den Mitglieder der Out Group verhalten, zu den Anführeren
ihrer eigen Gruppe.
2.1.2 Wahrgenomme Konflikte und Missverständnisse
Der Grund für Konflikte zwischen Parteinen ist oft ein realistischer
Konflikt, aber während der Konfliktphase kommt es dann zu einem
im Vergleich zum Ertrag unangemessen Maß an Feindseligkeit gegenüber
der anderen Partei.
Ein Grund dafür könnte sein, daß sich die Parteien im gegenseitigen
Schlagabtausch, dem Gegner die "Strafe" mit Zins und Zinseszinsen
heimzahlen wollen. Das führt dann zu einer nach oben offnen Spirale
der gegenseitigen Feindseligkeiten zwischen den Parteien.
Missverständnisse könne zwischen verschieden Gruppentypen auftreten,
der wahrscheinlich gefährlichste Fall ist, wenn es zwischen Nationen
geschieht, hier kann das Ergebnis dann eine militärische Auseinandersetzung
sein.
Die Partein beschuldigen sich gegenseitig der Auslöser der Gewalt zu seien.
Es kann bei der Anwendung der Tit for Tat Strategie zur Gewaltspirale
kommen.
2.2 Konflikte und Stereotype
Konflikte führen zu der Bildung von Stereotypen gegenüber der Outgroup.
Die Out Group wird als homogen aufgefasst, dies kann bis zur Dehumanisierung
der Out Group gehen.
Mit steigender Konfliktdauer sinkt auch die Anzahl der Interaktion zwischen
den betroffenen Parteien, was es noch mehr erschwert die negative
Wahrnehmung über den anderen zu ändern.
2.2.1 ultimativer Attribution Fehler
Der ultimative attributions Fehler
Kurz gesagt, daß positive Verhalten eines In Group Mitgliedes,
wird als typisch angesehen, während wenn das selbe postive Verhalten von
einem Mitgield der Out Gruop vollzogen wird, wird es als untypisch angesehen,
und umgekehrt.
2.3 Eskalierende Konflikte
Eskalierende Konflikte als ein Resultat von Missverstädnissen
Im Laufe eines Konfliktes kommt es zum sich gegenseitigen Hochschaukeln
zwischen den Parteien. Das gleich ziehen mit dem Gegner reicht als
Antwort meistens nicht aus, man versucht den Gegner zu übertrumpfen,
in diesem Verhaltensschema gibt es keinen Unterschied ob die Parteien
einzelne Individuenen oder Gruppen sind.
Ein Teil der Ursache ist das sich Gruppen durch Konflikte enger zusammenschließen und eine immer leistungsfähigere soziale Identität entwickeln,
das "wir Gefühl" wird gestärkt. Mit dem steigen der Identität
werden auch mehr feidselige Gruppennormen entwickelt.
Mit der Zustimmung oder durch die Ermuterung durch die Gruppenführer
werden dann auch mehr negative Verhaltensweisen gegenüber der Out Group an den Tag gelegt. "Geistige Brandstifter"
Kleine Beleidigungen haben frührer zu Duellen auf Leben und Tod geführt,
und Weltkrieg sind durch relative kleine Übergriffe entstanden.
2.4 Konfliktformen
Auch hier gibt es wieder verschiedene Konfliktformen:
Ein Mitglied der Out Group wird in der Schule anders behandelt.
Im Geschäftsleben werden die Mitglieder verschiedener Ethinen
unterschiedlich behandelt.
Zwischen Nationen kann es zu kriegerischen Auseinandersetzung kommen.
Die maximal erreichbare Konfliktstufe zwischen zwei Gruppen ist der
Genozid, dessen Ziel es ist, die andere Gruppe komplett und endgültig
auszulöschen. Die Anwendung des Genozid zieht sich wie ein roter Faden
durch die Geschichte der Menschheit.
z.B. Rom vs. Karthago
z.B. Osmanisches Reich vs. Armenien
z.B. "Volksdeutsche" vs. Juden
z.B. Der Konflikt in Jugoslawien
z.B. Dafour Araber vs. Schwarzafrikaner
Der erste Schritt ist die Deindividualisierung der Mitglieder der Out Group.
z.B. Verpflichtung zur Annahme der Vornamen Sara u. Israel (ab 1. 1. 1939)
der Juden im dt. Reich. Die Religion ist i.d.R. ein Mittel zur
Deindividualisierung.
Ziel der Deindividualisierung ist es, daß die Mitglieder der Out Group
als homogene Masse wahrgenommen werden.
Der zweite Schritt ist dann die Dehumanisierung, Ziel ist es das Mitglieder
der Out Group nicht mehr als Menschen wahrgenommen werden.
Dehumanisierung geht um so schneller und effektiver je mehr sich die
Mitglieder außerlich von Mitglieder der In Group unterscheiden,
z.B. der Dafour Konlikt.
2.5 Warum sind Gruppen kompetativer?
Warum verhalten sich Gruppen kompetativer als Individuen?
Eine mögliche Ursache, ist die Erwartung von Menschen, das sich Gruppen
kompetativer verhalten, was dann zur sich Selbsterfüllenden Prophezeiung
wird.
Kompetativität kann auch zu einer positiven Ingroup Identität führen.
"Der Feind von außen, verstärkt das Wir Gefühl innerhalb der Gruppe.
2.5.1 Deindividualisierung und Verantwortsdiffusion
Ein der wichtigsten Vorhersagen, ist die deindividualisierung von Mitgliedern einer Gruppe, die deindividualisierung führt dazu das soziale Normen nicht mehr eigenhalten bzw. befolgt werden, dies wiederum kann zu negativem Gruppen Verhalten führen, einschlieslich Feindseligkeit und Gewalt.
Auch kommt es dann zur Verantwortungsdiffusion.
2.5.2 individual-group discontinuity
Die Tatsache das sich Gruppe competativer als Individuenen verhalten
ist unter dem Ausdruck "individual-group discontinuity" bekannt.
Ein Experiment dazu :
Chestor Insko PD Spiel in drei Varianten
Ind. vs. Ind.
Gruppe vs. Gruppe
Stellvertreter vs. Stellvertreter
Stellvertreter fühlt sich an die getroffen Entscheidung der Gruppe gebunden,
und kann im Gegensatz zum Gruppenfall ja auch keine erneute Diskussion über die Frage beginnen.
2.5.3 Mögliche Erträge aus dem Wettstreit
Ein potentieller Ertrag aus dem Konflikt für die Gruppe, ist die Stärkung
des "Wir Gefühles".
Die Gruppenmitglieder arbeiten effizienter zusammen und entwickeln engere
Beziehungen untereinander. Ist die Bedrohung zu groß kann die Gruppe zerfallen, da die Eigeninterssen der Gruppenmitglieder den Gruppenzusammen halt sprengen.
2.6 Reduzierung von Konflikten zwischen Gruppen
2.6.1 Generelles Problem
Persistenz und Wandel von negativen Einstellungen. Vorurteile und Stereotypen sind über lange Zeiträume stabil.
Wenn es zu einem Wechsel is der Art der Bedrohung durch die andere Gruppe
kommt, wechsel sich auf die Stereotype für diese Out Group,
z.B. der Wechsel von "intelegent" zu "industrieos" als Stereotyp
der Amerikaner für Japaner zwischen 1933 und 1960.
2.6.2 Individualisierung
Die Individualisierung ist eine Möglichkeit, Konflikte zwischen Gruppen
zu verringern. Durch sie nimmt man Mitgleider der Out Group, als einzelne
Individuen wahr, und nicht mehr als Gruppenmitglieder. Dadurch wird das
Urteil über den einzelnen gerechter, und es sinkt das Vertrauen in
Stereotypen zu dieser Gruppe.
Individualisierung ist deshalb so erfolgreich, weil es die Sichtweise
von der Gruppenebene auf ein mehr persönlicher/individuellere Ebene
verlagert.
Eine andere Möglichkeit ist versuch die Homogenität der Out Group
zu senken, dies erfolgt auch über die Individualisierung.
Ein Vorteil der Individualisierung ist, das nicht versucht wird die
Stereotypen und Vorurteile der Menschen abzubauen, was auch sehr schwer
ist.
Ein Nachteil der Individualisierung ist das sie viel Zeit und Mühe
kosten von den Beteiligten.
Das gemeinsame lösen eines Problemes bei denen beide auf die Kooperation
des anderen angewiesen sind, kann dabei helfen.
2.6.3 Kontakt Hypothese
Veränderung von Stereotypen und Vorurteilen durch Intergruppen Kontakte.
Die Kontakt Hypothese besagt, daß sich durch Kontakte Vorurteile
abschwächen bzw. auflösen lassen. (vgl. Individualisierung)
Beispiel
Ein Beispiel dafür ist die Aufhebung der Rassentrennung an US Schulen,
die durch das "bussing" begleitet wurde. Bussing umschreibt die Tatsache
das Kinder beider Rassen zu der Schule des jeweils anderen mit dem Bus
gefahren worden sind, so daß aus der formellen Aufhebung der
Rassentrennung, eine praktische Rassenzusammenführung wurde.
Dies hatte unter anderem einen positiven Einfluss auf die Bildungschancen
von Schwarzen. Auch wuchs das Intersse an Interaktion mit Weißen
bis hin zu rassenübergreifenden Freundschaften.
Da der Prozeß der Veränderung nur langsam von statten geht, sind
keine schnellen Erfolg zu erwarten.
Problem
Ein Problem bei der Wirksamkeit der Kontakthypothese ist,
lag es wirklich am Kontakt selbst, oder hatten die Personen die daran
teilgenommen haben, vielleicht schon eine positive Einstellung ?
S.323 Experimentler Beweis
Bedinungen
Damit der Kontakt Erfolg haben kann müssen die fünf
folgenden Bedingungen eingehalten werden :
- gleicher Status der beteiligten Gruppen
- Die Situation sollte auf eine kooperative Beziehung ausgerichtet sein
- Die Situation sollte gegenseitige Abhänigkeit beinhalten, d.h.
das Ziel sollte nur gemeinsam gelösst werden können
- Das Umfeld muss den Kontakten positive gegenüberstehen bzw. sie befürworten. z.B. Lehrer bzw. andere Respektspersonen
- genug Zeit
Generalisierungproblem
Kontakt kann auch dazu führen das der andere als Ausnahme betrachtet wird,
keine bzw. kaum eine Änderung zur Betrachtung der Gruppe.
Erweiterte Kontakthypothese
Der positive Effekte von Kontakten, kommt auch durch indirekte Kontakte
zustande. Es reicht aus, mit jemanden befreundet zu sein, der wiederum
mit einem Mitglied der Out Group befreundet ist, um eine positivere
Einstellung gegenüber der Out Group zu entwickeln.
2.6.4 Soziale Kategorien
Schwierigkeit
Die Schwierigkeit soziale Kategorien zu ignorieren.
Das ignorieren von sozialen Kategorie ist wahrscheinlich unmöglich.
Und es ist vielleicht auch garnicht erwünscht, sowohl aus der Person
die Kategorisiert, wie auch aus Sicht der Person die kategorisiert wird.
Da Kategorie ein Teil unseres Selbstkonzeptes bilden und Teil unserer
kulturellen Vorstellungen sind.
Ändern des Kategoriesieren
Wenn man den Vorgang der Kategorisierung selbst nicht unterbinden kann,
kann man versuchen die Kategorie in die einkategoriert wird zu ändern.
z.B. nicht in schwarz & weiß sondern ist Student derselben Uni
2.6.5 Soziale Normen
Ein Beispiel das Kontakte nicht zwangsläufig zu einer Verbesserung beitragen,
wird das Beispiel von Berkleuten angebracht. Unter Tage sind
sie gleich, aber nach der Arbeitet gehen sie jeden ihren eignen Weg.
Ein Ergebnis aus dieser Studie ist, daß die Stereotype und die Vorurteile
nicht nur von den individuellen Erfahrungen, sondern auch von der Wahrnehmung der sozialen Normen abhängen.
Das Verhalten gegenüber der Out Group wird auch dadurch beeinflußt was
als angemesse Behandlung gilt.
Auch die Wahrnehmung von dem was die anderen Mitglieder der In Group
denken, hat einen großen Einfluss darauf, was das einzelne Individeum
selbst denkt.
Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen diesem Verhalten, und der
sozialen Identifikation mit der Gruppe gibt.
Es ist also weniger entscheident was man selbst denkt, sondern was man denkt,
was die anderen in der In Group denken. Dies ist um so wichtiger,
je mehr man sich mit der Gruppe identifiziert. (= voll auf Linie)
Tendenzverstärkung
Die Sozialen Normen können die Tendenz diskremierendes Verhalten des Individeums verstärken bzw. abschwächen.
Dieses Ergebnis ist konsistent mit der Erwarung, das sich die Vorstellungen
über Gruppen, nur mit dem Wechsel der sozialen Normen erfolgen kann.
Ändern der sozialen Normen
Das ändern der sozialen Normen, kann zum einen durch Bildung erfolgen
und zum anderen die Gruppenführer, wenn diese deutlich machen das
solches Verhalten nicht toleriert wird.
2.6.6 Gemeinsame In Group Identität
Versuchen eine gemeinsame In Group Identität zu erschaffen.
Durch ein nur gemeinsam erreichbares Ziel, werden aus zwei Gruppen eine.
Möglichkeiten
Möglichkeiten den Konflikt zwischen Gruppen zu vermiedern,
sind z.B. übergeordnete Ziele.
Das Ziel muß so gewählt sein, daß es von einer Gruppe alleine
nicht erreicht werden kann. Dadurch sind die Gruppen auf die Kooperation
untereinander angewiesen (wie oben schon erwähnt, hängt die Kooperationsbereitschaft zum Teil auch von der Aufgabenstellung ab).
Durch das übergeordnete Ziel wird die Ursache für den Konflikt beseitigt,
da der Ertrag nur durch die Kombination beider Gruppen erst realisiert werden
kann. Somit kolidiert das sekundär die andere Gruppe vom Ertrag abzuhalten
mit dem primär Ziel den Ertrag für die eigene Gruppe zu realisieren,
und wird deshalb verworfen.
Kooperation im Klassenzimmer
Im "jigsaw classroom" bekommt jeder nur einen kleinen Teil des Lernstoffes,
und alle sind auf die Kooperation aller anderen Kinder angewiesen, um den
kompletten Stoff zu erlangen. Zum einen führt die Kooperation zu der
Bildung einer gemeinsamen Gruppe und Identität. Gelingt die Kooperation
gewinnen die Kinder an sozialer Identität. Die gegenseitige Abhängigkeit
führt auch zum Individualisieren der anderen Kinder.
Wenn sich durch unterschiedliche Noten differenzen
im Status der einzelnen Kinder bilden, kann dies die Effiziens der
kooperienden Gruppe begrenzen.
Literatur:
C.Strangor, "Social Groups in Action and Interaction" (2004)
Kapitel 12: Cooperation and Conflict Within Groups
Kapitel 13: Cooperation and Conflict Between Groups
Sascha Frank
Last modified: Sun Jul 28 13:13:36 CEST 2013