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Skripte   /   Psychologie   /   Allgemeine 1 Block III   /   Problem der Wahrnehmung von Objekten

Das Problem der Wahrnehmung von Objekten
Computerproblem
Computer müssen eine zweidimensionale Information in eine dreidimensionale Repräentation umwandeln. Die 2 dimensionale Repräsentationen sind nicht immer eindeutig, es können verschiedene 3 dimensionale zu einer 2 dimensionalen Repräsentation führen. Dann muß der Computer entscheiden welche Linien zu welchen Objekten gehören, und der Computer muß auch verdeckte Objekte erkennen können. Wir Menschen können das viel leichter als ein Computer. Allerdings haben wir auch bei mehrdeutigen Reizmuster ein Problem, weil diese mehr als nur eine Wahrnehmung erzeugen z.B. Das Bild mit den versteckten Gesichtern im Wald.
Es müssen größere  Einheiten zu Objekten zusammengefaßt  werden. Dabei gibt es fünf Teilprobleme.
  1. Erkennen kann auf unterschiedlichen Komplexitätsebenen geschehen, d.h. man kann sehr grob und sehr feine visuelle Unterschiede berücksichtigen.
  2. Merkmale und Merkmalskomplexe müssen in der Wahrnehmung zu Einheiten organisiert werden, d.h. es müssen Einzelmerkmale analysiert werden und zu Einheiten zusammengefasst werden.
  3. Objekte und Oberflächen müssen bei wechselden Beobachtungsbedingungen erkannt werden.
  4. Wie bauen wir die begriffliche Ordnung unserer Welt auf, sprich welche Informationen benützen wir, um Kategorien zu bilden, wie ordnet man die einzelnen Kategorien an.
  5. Das Erkennen von Objekten ist eng mit Lernen verbunden.
Wahrnehmungsorganisation und ihre Analyse in der Gestaltpsychologie.

Wahrnehmungsorganisation meint die Gruppierung kleinerer Teile zu einem größerem  Ganzen. Die Anfänge der Wahrnehmungsorganisation begründet die Gestaltpsychologie. Die "Vorläufer" der Gestaltpsychologie bildete die klassische Assoziationspsychologie. Die Vier Grundannahmen der klassichen Assoziationspsychologie. Max Wertheimer hat diese, mit Hilfe von Scheinbewegungen kritisiert, da diese nicht durch die klassische Assoziations Psychologie erklärt werden können. Und seiner Meinung nach wird die Wahrnehmung durch folgenden Satz charakterisiert:" Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.? Als Beispiel für diese Aussage kann man Scheinkonturen heranziehen, da diese physisch garnicht da sind. Die einzelenen Merkmale der Wahrnehmung werden mit Hilfe von Gestaltfaktoren zu einer Einheit zusammengefügt. Diese Gestaltfaktoren sind Faustregeln der Auswertung.
Gestaltfaktoren: Figur Grund Trennung
Es geht um die Trennung von einer Figur von ihrem Hintergrund. Und welche Faktoren das beeinflussen, was man als Figur bzw. Hintergrund wahrnimmt. Wichtig dabei sind Kippfiguren, die Möglichkeiten bieten verschiedene Figuren oder Hintergründe wahrzunehmen. Und die Eigenschaften von Figuren und Grund sind:
Von der Figur: Dinghafter, leichter zu merken, und vor dem Hintergrund und die Konturen die die Figur und den Hintergrund trennen scheinen zur Figur zu gehöhren.
Eigenschaften von Hintergrund: Es ist ungeformtes Material und befindet sich hinter der Figur.
Was wird jetzt als Figur wahrgenommen? Und zwar symmetrisch geformte Bereiche, konvexe Formen, kleinere Flächen, vertikale oder horizontale Orientierung und bedeutungshaltige Gegenstände.
Unsere Wahrnehmung läßt  sich aus ihrer Sicht dadurch erklären das elementar Einheiten je nach Helligkeit, Form, Farbe, Größe  und Verteilung im Raum, größere  Reizmuster bilden. Allerdings ist es so daß diese Regeln als heuristische Regeln zu verstehen sind, die nicht immer so gut funktionieren. Als Beispiel hierfür das Gesetz der Einfachheit sagt nichts darüber aus was die Kriterien für die Einfachheit sind. Das gilt nicht nur für die Einfachheit, sondern auch für die Ähnlichkeit und die Gruppierung, wo die Orientierung eine Rolle spielt. Diese Erklärungen sind meist im Nachinein entstanden. Deswegen kann man sie eher als heuristische Regeln verstehen. Die Gestalt Faktoren sind heuristische Regeln mit denen das System versucht komplexe Situationen durch die beste Schätzung zu lösen.

Algorithmische Lösungen, mit denen läßt  sich eine sicher Lösung finden, allerdings kann man damit noch nichts über die Qualität und Dauer der Lösung aussagen. Die Voraussetzung dafür das unser visuelles System Heuristiken anwenden kann, unsere Welt ist geordnet, durch physikalische Kräfte, biologische Prozesse und soziale Interaktionen, und auf die Regelmäßigkeiten kann sich unser System verlassen. Und woher kommen diese Regeln ? Entweder durch Anpassung im Laufe der Evolution, durch Lernen oder durch beide, eine Mischng von Beidem.

Neuere Faktoren der Wahrnehmungsorganisation.. Einmal der Faktor der gemeinsamen Region, der besagt das Elemente die innerhalb einer gemeinsamen Region liegen werden zusammengruppiert. Der Faktor der Verbundenheit, Elemente die miteinander verbunden sind werden als Einheit gesehen. Der Faktor der zeitlichen Synchronisität, Elemente die zeitgleich erscheinen werden zu einer Einheit gruppiert. Bei der Wahrnehmung von Schatten gilt das im Normallfall das Licht von oben scheint.

Sascha Frank
Last modified: Sat Nov 12 16:18:27 MET 2005